Die Begriffe Stakeholder und Shareholder prägen die Betriebswirtschaftslehre. Die Interessengruppen, die im Zusammenhang mit der Tätigkeit eines Unternehmens stehen, unterscheiden sich anhand ihrer Bedürfnisse. Die Shareholder sind die Aktieneigentümer und Inhaber eines Unternehmens. Demgegenüber werden als Stakeholder alle weiteren Interessengruppen bezeichnet.
In der folgenden Lektion erfährst du alles rund um die Begriffe Stakeholder und Shareholder. Wir zeigen dir, was mit diesen Begriffen gemeint ist und erklären anhand von Beispielen die unterschiedlichen Ansätze. Abschließend stehen dir verschiedene Übungsaufgaben zur Verfügung, um das gelernte Wissen zu vertiefen.
- Synonyme Stakeholder: Anspruchsgruppe | Interessengruppe
- Synonyme Shareholder: Aktienbesitzer | Aktieninhaber | Aktionär
Unterschied zwischen Stakeholder und Shareholder
Unternehmen orientieren sich bei wichtigen Entscheidungen nahezu immer an Interessen. Das wirtschaftliche Handeln ist immer an Prinzipien ausgerichtet und verfolgt unterschiedliche Ansätze. Zwei mögliche Ansätze des ökonomischen Handels sind
- der Shareholder-Ansatz
- der Stakeholder-Ansatz
Zur fundierten Entscheidung, welcher wirtschaftliche Ansatz verfolgt werden soll, ist eine klare Differenzierung vonnöten. Zudem müssen die Verantwortlichen wissen, welche Interessen welcher Gruppe obliegen. Hierfür ist es zwingend erforderlich, die Unterschiede zwischen Stakeholdern und Shareholdern zu kennen.
Shareholder
Shareholder sind Inhaber und Anteilseigner eines Unternehmens. Demnach können Shareholder finanziell von dem Unternehmen profitieren. Darüber hinaus haben Shareholder auch eine gewisse Macht und können beispielsweise bei regelmäßigen Versammlungen über die Unternehmensleitung bestimmen bzw. diese beeinflussen.
Der Shareholder Ansatz
Beim Shareholder Ansatz richtet sich das Unternehmen auf die Erfüllung der Wünsche und Vorstellungen aller Anteilseigner. Die überwiegende Anzahl der Großunternehmen orientiert sich an diesem Ansatz. Die wirtschaftlichen Ziele der Anteilseigner und Shareholder sind die höchste Maxime für die Unternehmensleitung. Aus praktischer Sicht versuchen die Verantwortlichen, den Umsatz des Unternehmens zu erhöhen und folglich eine höheren Gewinn zu generieren. Andere Interessen werden nur dann berücksichtigt, wenn diese mit den Unternehmenszielen übereinstimmen.
Kapitalwertmethode im Shareholder Ansatz
Der Shareholder Ansatz dient der Unternehmenssteuerung. Im Zuge dessen greifen die Verantwortlichen auf die Kapitalwertmethode zurück, mit deren Hilfe der Unternehmenswert ermittelt werden kann. Sofern der Kapitalwert positiv ist, hat das Unternehmen einen Wert für die Shareholder. Sämtlichen Investitionen liegt die Kapitalwertmethode zugrunde, da das Ziel immer ein positiver Kapitalwert ist.
Shareholder Value
Der Begriff Shareholder Value bezeichnet den Wert für die Shareholder. Demnach ist das übergeordnete Ziel des Ansatzes, einen positiven Kapitalwert für die Shareholder zu erreichen.
Kritische Würdigung des Shareholder Ansatzes
Grundsätzlich ist der Shareholder Ansatz relativ leicht verständlich. Nichtsdestotrotz sind diesem Ansatz zahlreiche Kritikpunkte inhärent:
- Anreize bleiben unberücksichtigt
- nur die Interessen der Eigentümer werden berücksichtigt
- Steigerung des Unternehmenswerts ohne Berücksichtigung von Kundeninteressen kaum möglich
- Informationen nur begrenzt verfügbar
Stakeholder
Stakeholder sind die Personen und Interessengruppen, die im Zusammenhang mit dem Unternehmen stehen und von deren Handeln betroffen sind. Allen Stakeholdern ist gemein, dass diese Ansprüche an das Unternehmen haben und differente, eigene Interessen verfolgen. Unternehmer informieren sich über die Stakeholder des Unternehmens und behalten zumeist die Interessen im Blick.
Der Stakeholder Ansatz
Beim Stakeholder Ansatz stehen demgegenüber die Ansprüche der verschiedenen Interessengruppen im Vordergrund des unternehmerischen Handelns. Neben den Shareholdern gehören zu den Interessengruppen auch all jene Personen, die unmittelbar oder mittelbar vom Handeln des Unternehmens betroffen sind.
Hinter diesem Ansatz steckt die Idee, dass eine Berücksichtigung sämtlicher Interessen vonnöten ist, um im Zuge eines Ausgleichs Zufriedenheit für alle Beteiligten zu schaffen. Gerade für Unternehmen, die mit verschiedenen Interessengruppen verbunden sind, ist demnach eine Vereinheitlichung aller Ziele notwendig, um langfristig wirtschaftlich erfolgreich zu sein.
Exemplarische Darstellung von Stakeholdern
Stakeholder gibt es in unterschiedlichen Varianten. Die folgenden Interessengruppen stellen Beispiele für die Stakeholder eines Unternehmens dar:
- Mitarbeiter
- Kunden
- Geschäftspartner
- Gesetzgeber
- Politik
- Banken
Die “Fischer Handels GmbH” schafft somit ein angenehmes Arbeitsumfeld mit verschiedenen Benefits für die Mitarbeiter. Im Januar 2021 verabschiedet der Gesetzgeber ein neues HGB. Die Fischer Handels GmbH muss die gesetzlichen Änderungen im Blick behalten, um die gesetzlichen Verpflichtungen zu erfüllen.
Übungsfragen
#1. Warum sind die Begriffe Stakeholder und Shareholder von Bedeutung?
#2. Welche Anteilsgruppe ist nicht ausschließlich Stakeholder?
#3. Beim Shareholder Konzept stehen die Interessen der Unternehmenseigentümer im Vordergrund.
#4. Wer ist ein Shareholder?
Ergebnisse
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