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Nachfrageüberhang / Nachfrageüberschuss

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Ein Nachfrageüberhang entsteht, wenn die Nachfrage der Konsumenten über dem Angebot auf einem Markt liegt. Der Nachfrageüberhang wird auch als Nachfrageüberschuss bezeichnet. Er beruht auf unterschiedlichen Ursachen und hat sowohl Auswirkungen für die Nachfrageseite als auch für die Angebotsseite. Um ihn zu ermitteln, musst du den Gleichgewichtspreis kennen.

In diesem Abschnitt zeigen wir dir, was sich hinter einem Nachfrageüberhang verbirgt. Du erfährst, welche Bedeutung der Nachfrageüberschuss für eine Volkswirtschaft hat und wie sich die Nachfrage vom Angebot abgrenzt. Hier erklären wir dir, welche Ursachen ein Nachfrageüberschuss hat und wie sich ein Nachfrageüberhang ermitteln lässt. Abschließend klären wir, welche Folgen ein Nachfrageüberhang für ein Unternehmen und die Konsumenten haben kann. Damit du deinen Wissensstand zum Nachfrageüberhang aktualisierst, kannst du nach dem Text einige Übungsfragen beantworten.

  • Synonym: Nachfrageüberschuss
  • Akronym: Angebotsüberhang
  • Englisch: excess demand

Inhalt dieser Lektion

Toggle
  • Welche Bedeutung hat der Nachfrageüberschuss in einer Volkswirtschaft?
  • Wie definieren sich die Nachfrage und das Angebot?
    • Angebot
    • Nachfrage
  • Auf welche Ursachen ist ein Nachfrageüberschuss zurückzuführen?
  • Kann man einen Nachfrageüberhang ermitteln?
  • Nachfrageüberhang: Die Folgen wird die Unternehmen und die Konsumenten
    • Folgen für die Unternehmen
    • Folgen für die Konsumenten
  • Angebotsüberhang: Der Überschuss der anderen Seite
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Welche Bedeutung hat der Nachfrageüberschuss in einer Volkswirtschaft?

Der Nachfrageüberhang hat für die Volkswirtschaft eines Landes Bedeutung, weil er mit unterschiedlichen Folgen für die Anbieter und die Nachfrager verbunden ist.

Diese Anbieter und Nachfrager sind die Akteure, die auf einem Markt zusammentreffen. Sie bestimmen den Preis, der für ein Produkt bezahlt wird. In der Praxis funktioniert dies, in dem die Anbieter einen Preis vorgeben. Wird dieser von den Nachfragern akzeptiert, ermittelst du den Gleichgewichtspreis. Dies ist aber in der Regel nicht der Fall. Denn bei der Festlegung des Preises müssen die Unternehmen neben der Kalkulation der Selbstkosten auch eine Gewinnspanne einkalkulieren. Ergibt sich für das Produkt ein zu hoher Preis, geht die Nachfrage zurück. Damit schrumpfen auch die Umsätze des Unternehmens.

Möchte man auf Unternehmerseite wieder höhere Erlöse generieren, muss der Preis auf ein niedrigeres Niveau herabgesetzt werden. Dabei spielen die Selbstkosten und die Gewinnspanne eine entscheidende Rolle. Denn legt das Unternehmen einen Preis fest, der sich unterhalb der aufgewendeten Selbstkosten bewegt, wird es trotz der Verkäufe keinen oder nur einen geringen Gewinn erzielen.

Die Konsumenten begrüßen es, wenn sie die Produkte zu einem billigeren Preis bekommen können. Liegt der aktuelle Marktpreis unter dem Gleichgewichtspreis, entsteht ein Nachfrageüberschuss. Dies bedeutet, dass Konsumenten mehr nachfragen, als Produkte auf dem Markt vorhanden sind.

Beispiel
Ein Käsehersteller bringt eine neue Käsesorte auf den Markt. Damit sich das neue Produkt gut auf dem Markt etablieren kann, wird es mit einem Einführungspreis angeboten, der weit unter dem Gleichgewichtspreis liegt. Dies hat zur Folge, dass das Produkt von mehr Kunden nachgefragt wird, als auf dem Markt vorhanden sind. Es kommt zu einem Nachfrageüberhang.

Wie definieren sich die Nachfrage und das Angebot?

Bei der Ermittlung eines Nachfrageüberhangs kommt den beiden folgenden Faktoren eine wichtige Bedeutung zu:

  • Angebot
  • Nachfrage

Angebot

Ein Angebot definiert sich durch die Menge an Gütern, die auf einem Markt vorhanden sind. Unterschieden wird dabei nach Produkten, Rohstoffen oder Dienstleistungen. In der Regel werden dies Güter gegen Geld verkauft. Es kommt aber auch vor, dass Güter gegen andere Güter getauscht werden.

Beispiel: Angebot
Ein Handwerker beauftragt einen Steuerberater mit der Erstellung seiner Einkommensteuererklärung. Im Gegenzug installiert der Handwerker die elektrischen Leitungen in dem Neubau des Steuerberaters.

Für den Markt ist es wichtig, die Angebotsmenge zu ermitteln. Denn auf dieser Basis ermittelt ein Unternehmen den Preis, den es für das bestimmte Produkt festlegt. So kommt es – abhängig von dem Angebot – zu Preissteigerungen und Preissenkungen.

Nachfrage

Die Nachfrage wird grafisch mit der Nachfragekurve dargestellt.

Nachfrageüberhang: Nachfragekurve
Nachfrageüberhang: Nachfragekurve

Sie kennzeichnet sich durch das Bedürfnis, dass die Konsumenten nach bestimmten Produkten haben. Aus der Summe der einzelnen Konsumentennachfragen entsteht die Marktnachfrage. Diese ist entscheidend für das Entstehen eines Nachfrageüberschusses. Steigt der Preis für ein Produkt, geht die Nachfrage in der Regel zurück. Sinkt der Preis, steigt die Nachfrage. Schrumpft das Angebot so, dass es zu einem Ausverkauf dieses Produktes kommt, spricht man in der Volkswirtschaft von einem Nachfrageüberhang.

Auf welche Ursachen ist ein Nachfrageüberschuss zurückzuführen?

Die Ursache für einen Nachfrageüberhang liegt darin, dass die nachgefragte Menge über der Menge liegt, die die Produzenten zum gleichen Preis anbieten.

Einem Unternehmen bleiben bei einem Nachfrageüberhang zwei Alternativen: Entweder hebt es den Preis für das betreffende Produkt an, oder es entschließt sich, die Angebotsmenge zu erhöhen.

Die Anhebung des Preises für ein Produkt wirkt sich unmittelbar auf die Nachfrage aus. Denn jetzt sind nicht mehr so viele Konsumenten bereit, das Produkt zu dem erhöhten Preis zu erwerben. Der Nachfrageüberhang schwindet.

Eine Erhöhung der Angebotsmenge hat zur Folge, dass das Unternehmen höhere Produktionskosten aufwenden muss. Deshalb müssen zunächst die Selbstkosten und die Gewinnspanne ermittelt werden. Liegt der Preis nach der Erhöhung immer noch so hoch, dass auf Dauer ein Gewinn erzielt werden kann, wählt das Unternehmen diesen Weg.

Kann man einen Nachfrageüberhang ermitteln?

Ja, ein Nachfrageüberhang lässt sich mithilfe der Nachfragefunktion ermitteln. Er liegt vor, wenn der aktuelle Marktpreis unter dem Gleichgewichtspreis liegt.

Der Gleichgewichtspreis ist der Preis, zu dem eine angebotene Menge von den Nachfragern abgenommen werden würde. Grafisch liegt der Gewichtspreis genau in der Schnittmenge zwischen der Angebotskurve und er Nachfragekurve. In der Volkswirtschaft wird dieser Zustand mit einem vollkommenen Markt bezeichnet. Deshalb wird ein Gleichgewichtspreis auch als optimaler Preis bezeichnet. Denn beiden Seiten profitieren:

Die Nachfrage wird zu 100 % befriedigt. Das Angebot kann zu 100 % abgesetzt werden. Überdies entsteht weder ein Angebotsüberhang noch ein Nachfrageüberhang.

Nachfrageüberhang: Die Folgen wird die Unternehmen und die Konsumenten

Ein Nachfrageüberhang wird von den beiden Akteuren eines Marktes – dies sind auf der einen Seite die Unternehmen, denen die Konsumenten gegenüberstehen – unterschiedlich gesehen.

Folgen für die Unternehmen

Für die Unternehmen ist ein Nachfrageüberhang sowohl positiv als auch negativ besetzt. Positiv stellt es sich dar, dass das komplette Angebot eines Produktes abgesetzt werden kann. Allerdings könnte der Umsatz noch weiter gesteigert werden, wenn das Unternehmen zu weiteren Maßnahmen greift. Dies würde entweder bedeuten, dass man die Produktion ausweitet oder den Preis anhebt. Alternativ wäre es für das Unternehmen möglich, eine Produktinnovation zu entwickeln und diese kurzfristig auf dem Markt anzubieten. Hiermit ist es möglich, den Preis für das Produkt anzuheben und neue Kunden zu gewinnen.

Folgen für die Konsumenten

Für die Konsumenten hat ein Nachfrageüberhang überwiegend negative Folgen. Denn aufgrund eines mangelnden Angebots ist es den Kunden nicht mehr möglich, ihre Nachfrage vollständig zu befriedigen. Dies funktioniert nur, wenn man seine Bedürfnisse einschränkt oder sich nach alternativen Produkten umsieht. Hierbei muss aber auch einkalkuliert werden, dass ein anderes Produkt einen höheren Preis hat.

Angebotsüberhang: Der Überschuss der anderen Seite

Der Angebotsüberhang kennzeichnet sich dadurch, dass das Angebot eines Marktes über der Nachfrage liegt. Dies kann z. B. darauf zurückzuführen sein, dass die Waren und Produkte über den Bedarf der Konsumenten hinaus produziert werden. Typisch ist der Angebotsüberhang bei einem Monopolisten oder wenn ein Unternehmen sich auf die Herstellung bestimmter Güter spezialisiert hat. Entscheidend ist hier, dass man erkennt, zu welchem Zeitpunkt der Markt gedeckt ist. Wird dieser Zeitpunkt verpasst, produziert das Unternehmen mehr, als tatsächlich benötigt wird. So kommt es u dem Angebotsüberschuss.

Um jene Produkte, für die die Nachfrage zurückgegangen ist, noch absetzen zu können, ist das Unternehmen gezwungen, diese zu einem billigeren Preis zu verkaufen. Gelingt dies nicht, bleibt das Unternehmen auf dem Angebot sitzen.

Ein Angebotsüberhang ist mit einer Nachfragelücke nicht gleichzusetzen. Bei einer Nachfragelücke sinken Preise und Güter in dem gleichen Verhältnis. Bei einem Angebotsüberhang gehen nur die Nettoverkaufspreise zurück. Die angebotene Menge steigt dagegen weiter an.

Übungsfragen

 

#1. Was hat ein Unternehmen bei der Festlegung des Preises nicht im Blick?

#2. Wodurch kennzeichnet sich eine Nachfragelücke?

#3. Was ist bei der Ermittlung eines Nachfrageüberschusses zu beachten?<

#4. Kann auf einem Markt ein Angebotsüberhang entstehen?

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