Zielharmonie bedeutet, dass sich von dem Erreichen eines Ziels positive Effekte auch für andere Ziele ergeben. Für ein Unternehmen hat die Zielharmonie eine entscheidende Bedeutung. So wirkt sich z. B. das Ziel, einen höheren Umsatz zu generieren auf das Ziel aus, einen möglichst hohen Gewinn zu erwirtschaften.
In dieser Lektion behandeln wir die Zielharmonie. Wir erklären dir, was Zielharmonie bedeutet und welche Relevanz sie für das magische Viereck hat. Abschließend zeigen wir dir die Zielbeziehungen, die in einem Unternehmen und bei wirtschaftspolitischen Entscheidungen relevant sind. Zur Vertiefung deines Wissens kannst du nach dem Beitrag einige Übungsfragen beantworten.
- Englisch: target harmony
- Synonyme: Zielkomplementarität | komplementäre Zielbeziehung | Zielidentität
Inhalt dieser Lektion
Was solltest du über die Zielharmonie wissen?
Jedes Unternehmen ist darauf ausgerichtet, wirtschaftlich zu handeln und einen möglichst hohen Gewinn zu erwirtschaften. Um das Hauptziel zu erreichen, legt die Unternehmensführung Unterziele fest. Bei der Erreichung dieser Ziele muss beachtet werden, dass sie mit dem Hauptziel harmonieren.
Ein Unternehmen plant eine Investition, um den Herstellungsprozess der Produktion zu verbessern. Dieses Ziel dient dazu, das Hauptziel (Gewinnmaximierung) zu unterstützen. Das Unternehmen muss in diesem Fall aber darauf achten, dass die Kosten der Investition nicht höher sind als der erwirtschaftete Gewinn. In diesem Fall bestünde zwischen den beiden Zielen ein Zielkonflikt.
Zielbeziehungen spielen auch in der Volkswirtschaft eines Landes eine nicht untergeordnete Rolle. Um eine stabile Wirtschaft zu gewährleisten, sollte z. B. bei allen Zielen, die im magischen Viereck festgelegt sind, eine Zielharmonie bestehen.
Welche Bedeutung hat die Zielharmonie für das magische Viereck?
Im magischen Viereck sind die folgenden vier Ziele festgelegt:
- Angemessenes Wirtschaftswachstum, das stetig steigt
- Preisniveaustabilität
- Hoher Beschäftigungsgrad
- Außenwirtschaftliches Gleichgewicht
Mit dem Erreichen der Ziele soll die Stabilität in der Wirtschaft gewährleistet werden. Dabei ist es wichtig, dass zwischen den einzelnen Zielen Zielharmonie besteht. Dieses ist jedoch nicht immer der Fall.
- Möchte die Wirtschaft einen hohen Beschäftigungsstand erzielen, besteht ein Zielkonflikt mit der Preisniveaustabilität. Das liegt beispielsweise daran, dass ein Unternehmen den Lohnforderungen nachgeben muss, die die Gewerkschaften bei Tarifverhandlungen erzielen. Die für die Erhöhung des Lohns aufgewendeten Kosten, gibt das Unternehmen an seine Kunden weiter, indem es die Preise erhöht.
- Auch zwischen dem Ziel, ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht zu erreichen, besteht zu dem Ziel, die Preise stabil zu halten, ein Zielkonflikt. Denn ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht setzt voraus, dass in der Volkswirtschaft Vollbeschäftigung herrscht. Diese können die Unternehmen nur gewährleisten, wenn sie die Preise für ihre Produkte anheben.
- Zwischen dem hohen Beschäftigungsstand und einem stetig wachsenden Wirtschaftswachstum besteht hingegen Zielharmonie. In einer Volkswirtschaft, in der Vollbeschäftigung herrscht, steigt das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte an. Weil mehr Geld zur Verfügung steht, konsumieren die privaten Haushalte mehr. Dies hat zur Folge, dass die Nachfrage steigt. Die Unternehmen fahren ihre Produktion hoch, damit sie die steigende Nachfrage befriedigen können. Dies hat die positive Auswirkung, dass auch das Wirtschaftswachstum wächst.
Welche Zielbeziehungen sind in einem Unternehmen und der Volkswirtschaft relevant?
Neben der Zielharmonie können im unternehmerischen Alltag oder bei wirtschaftspolitischen Entscheidungen weitere Zielbeziehungen eine Rolle spielen.
Diese Zielbeziehungen gibt es:
- Zielharmonie
- Zielneutralität / Zielindifferenz
- Zielkonkurrenz
- Zielantinomie

Zielneutralität
Zielneutralität herrscht zwischen den Zielen, die sich nicht beeinflussen und demzufolge auch keine gegenseitigen Auswirkungen haben. Das Erreichen eines Ziels bedingt nicht, dass zwingend auch das andere Ziel erreicht werden muss.
Zielkonkurrenz
Zielkonkurrenz bedeutet, dass das Erreichen eines Ziels verhindert, dass ein anderes Ziel vollständig erreicht wird. Verbessert sich das Ergebnis einer Zielerreichung, verschlechtert sich das der anderen und andersherum.
Zielantinomie
Eine Steigerung der Zielkonkurrenz ist die Zielantinomie. Hierbei schließen sich die Ziele gegenseitig aus, es kann nur eines überhaupt erreicht werden. Das Unternehmen muss sich für eines oder beide Ziele eine neue Zieldefinition überlegen.