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Plankosten

Enthält: Beispiele · Definition · Formeln · Grafiken · Übungsfragen

Der Begriff “Plankosten” stammt aus der Betriebswirtschaftslehre. Es handelt sich um den künftigen Verbrauch an Produktionsfaktoren, der im Zuge einer Kostenplanung im Voraus ermittelt wird. Grundlage für die Berechnung ist der normale bzw. reguläre Arbeitsablauf im Unternehmen. Demnach sind Plankosten zum Zeitpunkt der Berechnung noch nicht entstanden, sondern es wird mit ihrem Aufkommen gerechnet. Entsprechend lassen Plankosten sich nicht als Kostenart definieren, die bereits entstanden ist.

Wir erklären dir in dieser Lektion, was Plankosten sind, warum sie für ein Unternehmen wichtig sind und wie sie berechnet werden. Im Anschluss an die Erklärungen stellen wir dir einige Übungsfragen zur Lernkontrolle zur Verfügung.

  • Synonyme: Richtkosten | Sollkosten
  • Englisch: target costs | budget costs

Inhalt dieser Lektion

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  • Warum sind Plankosten wichtig?
  • Was sind Plankosten?
    • Die Plankostenrechnung
    • Ermittlung der Plankosten (Formel)
  • Die Plankostenrechnung – ein Überblick
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Warum sind Plankosten wichtig?

Plankosten und die Plankostenrechnung stellen wesentliche Voraussetzungen dafür dar, ein wirkungsvolles Kostenmanagement durchzuführen und die unternehmerischen Kosten zielgerecht zu steuern. Plankosten beeinflussen außerdem die Budgetrechnung, da sie sinnvollerweise als Zielvorgabe dienen können. Weiterhin sind sie Bestandteil bzw. zusätzliches Hilfsmittel bei der Vorkalkulation. Insgesamt können die Plankosten dazu beitragen, Kosten zu senken und Gewinne zu maximieren.

Was sind Plankosten?

Bei den Plankosten handelt es sich um Kosten, die noch nicht entstanden sind, sondern mit deren Entstehung in der Zukunft gerechnet wird. Sie werden mittels der Kostenplanung im Voraus ermittelt und umfassen den zukünftigen Verbrauch an Produktionsfaktoren im Zuge des regulären Arbeitsablaufs.

Im Vergleich – zum Beispiel mit Materialkosten – handelt es sich bei den Plankosten nicht um eine Kostenart, die bereits entstanden ist. Plankosten haben vielmehr einen Norm- oder Vorgabecharakter. Sie können beispielsweise auf der Grundlage von Bezugsgrößen oder als Budget definiert und festgelegt werden. Dazu wird die Plankostenberechnung verwendet.

Die Plankostenrechnung

Mittels der Plankostenrechnung werden die Plankosten zunächst für das komplette Unternehmen ermittelt und dann auf die einzelnen Kostenstellen aufgeteilt. Zur besseren Unterscheidung und Abgrenzung werden die tatsächlich angefallenen Kosten im betrieblichen Rechnungswesen als “Istkosten” bezeichnet.

Begriffsgeschichte

Der Begriff “Plankosten” stammt von Max Rudolf Lehmann, einem deutschen Wirtschaftswissenschaftler. Im Jahr 1925 verwendete er zunächst den Begriff “planmäßige Kosten” und änderte diesen dann später in “Plankosten” um. Die Kostenrechnung war zu der Zeit bereits weit fortgeschritten, so dass die Betriebswirte auf dieser Basis anfangen konnten, Kostenplanungsmodelle zu entwickeln.

Ermittlung der Plankosten (Formel)

Zur Berechnung der Plankosten wird die folgende Formel verwendet:

    \[ Plankosten = Planbesch\ddot{a}ftigung * Plankostensatz \]

Die Planbeschäftigung sagt aus, wie stark die Kapazitäten künftig ausgelastet sind. Anders ausgedrückt, handelt es sich bei der Planbeschäftigung um die erwartete Beschäftigung innerhalb des für die Kostenplanung zugrunde liegenden Zeitraums.

Der Plankostensatz ergibt sich aus folgender Formel:

    \[ Plankostensatz = \frac{Plankosten}{Planbesch\ddot{a}ftigung} \]

Beispiel
Die “Johannes Hansen GmbH” hat für ihr einziges Firmenfahrzeug die Kostenstelle “Fuhrpark” eingerichtet. Der Kaufpreis des Fahrzeugs betrug 108.000 € netto, die Nutzungsdauer ist auf 3 Jahre angelegt. Durchschnittlich verbraucht der Wagen 12 Liter auf 100 km.

Im kommenden Monat ist eine “Basis-Planbeschäftigung” von 5.000 km festgelegt. Nach jeweils 1.000 km wird ein externer Dienstleister beauftragt, das Fahrzeug zu warten und zu reinigen. Dieser Service nimmt jeweils 2 Stunden in Anspruch.

Für die Plankostenrechnung liegen also folgende Daten vor:

KostenartBezugsgrößeMengeEuro pro BezugseinheitPlankosten in Euro
KraftstoffLiter600 (5.000 km / 100 km * 12 l)1,50900
Reinigung und WartungStunden10 (5.000 km / 1.000 km * 2 Std.)50,00500
AbschreibungMonat13.0003.000
Summe4.400

    \[ Plankostensatz = \frac{4.400~Euro}{5.000~km} = 0,88~Euro/km \]

Angenommen, die Kostenstelle “Vertrieb” hat das Fahrzeug im betrachteten Monat nur für 4.000 km genutzt.

Die zu verrechnenden Kosten betragen dann:

    \[ Plankosten = Ist-Besch\ddot{a}ftigung * Plankostensatz = 4.000~km * 0,88~Euro/km = 3.520~Euro \]

Plankosten
Plankosten

Die Plankostenrechnung – ein Überblick

Die Plankostenrechnung befasst sich nicht mit bereits angefallenen Kosten, sondern mit Kosten, die künftig erwartet werden. Es handelt sich dabei also nicht um eine Kostenrechnung im engeren Sinne. Eher lässt sie sich als ein Rechensystem betrachten, in dessen Zuge die erwarteten Kosten der folgenden Planungsperiode festgestellt und auf Grundlage bisheriger Erfahrungen (“ex ante”) auf die Kostenträger verteilt werden.

Ziel und Aufgabe der Plankostenrechnung ist es, Informationen für die Kosten- und Leistungsrechnung für folgende Zwecke bereitzustellen:

  • die Kostenplanung
  • die Kostensteuerung
  • die Kostenkontrolle

Dabei bilden die Plankosten den zentralen Planungsgegenstand.

Die Plankostenrechnung lässt sich untergliedern in:

  • eine Kostenartenrechnung
  • eine Kostenstellenrechnung
  • eine Kostenträgerrechnung

Eingesetzt werden dafür reine Plankosten.

Übungsfragen

 

#1. Welche Aussage zu den Plankosten ist FALSCH?

#2. Plankosten gehören zur gleichen Kategorie wie zum Beispiel die Materialkosten und stellen daher eine Kostenart dar, die bereits entstanden ist. Richtig oder falsch?

#3. Wie lautet die Formel zur Berechnung der Plankosten?

#4. Was zählt NICHT zu den Zielen und Aufgaben der Plankostenrechnung?

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