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Marktkonformität

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Marktkonform bedeutet, dass die Eingriffe des Staates in die soziale Marktwirtschaft mit der marktwirtschaftlichen Ordnung übereinstimmen. Zu den marktkonformen Maßnahmen gehören Steuern, Subventionen und Transferzahlungen. Die marktkonformen Maßnahmen grenzen sich von den marktkonträren Maßnahmen ab.

In diesem Beitrag erklären wir dir, was der Begriff “marktkonform” bedeutet. Du erfährst, was sich hinter den marktkonformen Maßnahmen verbirgt und wie sich diese von den marktkonträren Maßnahmen abgrenzen.Damit du deine Kenntnisse zur Marktkonformität erweiterst, kannst du nach diesem Beitrag einige Übungsfragen beantworten.

Englisch: in line with the market | market-compliant

Inhalt dieser Lektion

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  • Warum solltest du über die marktkonformen Maßnahmen Bescheid wissen?
  • Welche Maßnahmen sind marktkonform?
    • Steuern
    • Subventionen
    • Transferzahlungen
  • Marktkontär: Das Gegenteil der marktkonformen Maßnahmen
    • Festpreis
    • Höchstpreis
    • Mindestpreis
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Warum solltest du über die marktkonformen Maßnahmen Bescheid wissen?

Der Markt einer Volkswirtschaft regelt sich über das Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Hieraus entstehen unterschiedliche Modelle der drei Marktformen Monopol, Oligopol und Polypol. Gerät dieses System z. B. infolge einer Inflation aus dem Gleichgewicht, greift der Staat mit marktkonformen und marktkonträren Maßnahmen in das Marktgeschehen ein. Das Hauptziel besteht darin, die Funktion der Wettbewerbsfähigkeit zu bewahren und das Marktgleichgewicht wieder herzustellen.

Welche Maßnahmen sind marktkonform?

Zu den Maßnahmen, die mit der marktwirtschaftlichen Ordnung übereinstimmen, gehören:

  • Steuern
  • Subventionen
  • Transferzahlungen

Steuern

Per Definition des § 3 AO (Abgabenordnung) sind Steuern Abgaben, für die es keine direkte Gegenleistung gibt. Hinsichtlich der Vorgänge auf einem Markt spielt die Umsatzsteuer eine entscheidende Rolle. Die meisten Waren, die auf einem Markt verkauft werden, unterliegen der Umsatzsteuer. Dies gilt auch für angebotene Dienstleistungen. Der Staat hat hierfür den regulären Steuersatz (19 %) und den ermäßigten Steuersatz (7 %) eingeführt. Ein vorsteuerabzugsberechtigter Unternehmer darf die ihm in Rechnung gestellte Umsatzsteuer als Vorsteuer geltend machen. Gerät das Marktgleichgewicht z. B. infolge einer Inflation aus dem Gleichgewicht, greift der Staat in das Geschehen ein, indem er die Umsatzsteuersätze senkt.

Beispiel
In einer Volkswirtschaft gibt es eine Inflation. Die Konsumenten drosseln ihre Nachfrage, weil die Hersteller und Händler ihre Produkte zu überteuerten Preisen anbieten. Um das Gleichgewicht wieder herzustellen und der inflationären Entwicklung entgegenzuwirken, senkt der Staat den regulären Steuersatz z. B. vom 19 % auf 16 %.

Subventionen

Subventionen sind Zuwendungen des Staates an die Unternehmen, die in einer wirtschaftlichen Krise stecken. Die Subventionen können in Finanzhilfen, Steuervergünstigungen oder Steuersubventionen bestehen. Die Subventionen werden ohne eine direkte Gegenleistung erbracht.

Erhält ein Unternehmen eine Finanzhilfe, profitiert es von einer direkten Geldzahlung. Hierzu zählen z. B. die Coronahilfen, die infolge der Coronakrise in eine wirtschaftliche Krise geraten sind. Mithilfe der Finanzhilfe kann das Unternehmen seine Liquidität stabilisieren und eine Insolvenz verhindern.

Transferzahlungen

Als Transferzahlungen werden die Subventionen an private Haushalte bezeichnet. Hierzu zählen z. B. das Arbeitslosengeld II, das Kurzarbeitergeld, das Wohngeld oder das Kindergeld.

Marktkontär: Das Gegenteil der marktkonformen Maßnahmen

Greift der Staat marktkonträr in das Marktgeschehen ein, wird die Preisbildung direkt mit den folgenden Maßnahmen beeinflusst:

  • Festpreis
  • Höchstpreis
  • Mindestpreis
Marktkonformität
Marktkonformität

Festpreis

Mit dem Festpreis möchte der Staat eine einheitliche Marktgröße erreichen. Hierzu setzt er den Preis für ein Produkt oder eine Dienstleistung fest. Kennzeichnend ist, dass dieser Preis nicht dem Gleichgewichtspreis entspricht.

Der Gleichgewichtspreis entsteht auf einem vollkommenen Markt. Dies bedeutet, dass die Nachfrage dem Angebot entspricht. Alle Nachfrager würden das Produkt zu diesem Preis kaufen und alle Anbieter würden ihre Produkte zu diesem Preis anbieten. Ein Festpreis liegt entweder über oder unter diesem Gleichgewichtspreis.

Höchstpreis

Greift der Staat mit der Festsetzung eines Höchstpreises in das Marktgeschehen ein, verfolgt er die Absicht, die Nachfrage einer Volkswirtschaft zu schützen. Diese sollen weiter in der Lage sein, mit dem ihnen zur Verfügung stehenden Einkommen wichtige Produkte zu kaufen und lebensnotwendige Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Dabei setzt der Staat eine preisliche Obergrenze für bestimmte Produkte oder Dienstleistungen fest. Eine mögliche Folge dieser Maßnahme ist, dass die Nachfrage größer als das Angebot wird. Dies kann auch zur Bildung von Schwarzmärkten führen.

Beispiel: Eingriff in den Wohnungsmarkt
Um zu gewährleisten, dass auch ärmere Privathaushalte sich eine Mietwohnung leisten können, greift der Staat in den Wohnungsmarkt ein. Ein Vermieter darf als Mietzins höchstens 20 % mehr verlangen, als der ortsüblichen Miete entspricht.

Mindestpreis

Mit dem Mindestpreis legt der Staat eine Preisuntergrenze fest. Die Anbieter von Dienstleistungen und die Verkäufer eines Produkts müssen bei der Festlegung ihrer Nettoverkaufspreise darauf achten, dass sie die Preisuntergrenze nicht unterschreiten. Mit dieser Maßnahme sollen Preiskämpfe vermieden werden. Der Staat möchte die Konkurrenz und damit die Wettbewerbsfähigkeit beleben. Kleinere Anbieter erhalten die Möglichkeit, ihre Produkte zu verkaufen oder ihre Dienstleistungen anzubieten. Auch diese Maßnahme kann dazu führen, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt. Dies würde z. B. dazu führen, dass der Staat selbst als Käufer auf dem Markt auftritt oder Anbieter ihre Produkte ins Ausland verkaufen.

Übungsfragen

 

#1. Welche Steuer senkt der Staat, um die Nachfragenweite in einer Volkswirtschaft zu erhöhen?

#2. Was gehört nicht zu den Subventionen an Unternehmen?

#3. Was zählt nicht zu den Transferzahlungen des Staates?

#4. Was sagt der Gleichgewichtspreis aus?

#5. Welche marktkonträre Maßnahme kann zu Schwarzmärkten führen?

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Häufig gestellte Fragen zur Marktkonformität

Marktkonform bedeutet, dass der Staat wirtschaftspolitische Maßnahmen ergreift, die gegen die wirtschaftliche Rahmenordnung laufen. Anders als die marktkontären Maßnahmen sind die marktkonformen Maßnahmen aber dennoch mit der marktwirtschaftlichen Ordnung vereinbar. Zu den Maßnahmen zählen Steuern, Subventionen und Transferzahlungen.

Mit den marktkonträren Maßnahmen greift der Staat in das Marktgeschehen ein. Wie bei den marktkonformen Maßnahmen möchte der Staat auch mit den marktkonträren Maßnahmen in das Angebot und die Nachfrage beeinflussen. Hier wird die Preisbildung direkt beeinflusst. Die Maßnahmen, die der Staat hierzu ergreifen kann, ist die Festlegung von Festpreisen, Höchstpreisen oder Mindestpreisen.

Ein Staat sollte in das Marktgeschehen eingreifen, wenn das Verhältnis von Angebot und Nachfrage in ein deutliches Ungleichgewicht fällt. Dies ist immer dann der Fall, wenn ein Anbieter sich derart auf dem Markt behauptet, dass er monopolistisch agieren kann. Als Monopolist kann dieser Marktteilnehmer den Preis und das Angebot bestimmen. Nachhaltig sinkt die Qualität der Produkte und damit auch die Wohlfahrt einer gesamten Volkswirtschaft. Um die anderen Unternehmen zu schützen und die Funktionsfähigkeit des Wettbewerbs wieder herzustellen, ist es notwendig, dass der Staat marktpolitische Mittel ergreift. Dies geschieht z. B. durch die Festlegung eines Höchstpreises, mit der die Nachfrage geschützt wird.

Der Staat hat drei Möglichkeiten, um die Preisbildung auf einem Markt zu beeinflussen. Dies sind der Festpreis, der Höchstpreis und der Mindestpreis. Diese drei Alternativen, die direkt auf die Bildung des Preises einzuwirken, werden als marktkonträre Maßnahmen bezeichnet.

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