Marktkonform bedeutet, dass die Eingriffe des Staates in die soziale Marktwirtschaft mit der marktwirtschaftlichen Ordnung übereinstimmen. Zu den marktkonformen Maßnahmen gehören Steuern, Subventionen und Transferzahlungen. Die marktkonformen Maßnahmen grenzen sich von den marktkonträren Maßnahmen ab.
In diesem Beitrag erklären wir dir, was der Begriff “marktkonform” bedeutet. Du erfährst, was sich hinter den marktkonformen Maßnahmen verbirgt und wie sich diese von den marktkonträren Maßnahmen abgrenzen.Damit du deine Kenntnisse zur Marktkonformität erweiterst, kannst du nach diesem Beitrag einige Übungsfragen beantworten.
Englisch: in line with the market | market-compliant
Warum solltest du über die marktkonformen Maßnahmen Bescheid wissen?
Der Markt einer Volkswirtschaft regelt sich über das Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Hieraus entstehen unterschiedliche Modelle der drei Marktformen Monopol, Oligopol und Polypol. Gerät dieses System z. B. infolge einer Inflation aus dem Gleichgewicht, greift der Staat mit marktkonformen und marktkonträren Maßnahmen in das Marktgeschehen ein. Das Hauptziel besteht darin, die Funktion der Wettbewerbsfähigkeit zu bewahren und das Marktgleichgewicht wieder herzustellen.
Welche Maßnahmen sind marktkonform?
Zu den Maßnahmen, die mit der marktwirtschaftlichen Ordnung übereinstimmen, gehören:
- Steuern
- Subventionen
- Transferzahlungen
Steuern
Per Definition des § 3 AO (Abgabenordnung) sind Steuern Abgaben, für die es keine direkte Gegenleistung gibt. Hinsichtlich der Vorgänge auf einem Markt spielt die Umsatzsteuer eine entscheidende Rolle. Die meisten Waren, die auf einem Markt verkauft werden, unterliegen der Umsatzsteuer. Dies gilt auch für angebotene Dienstleistungen. Der Staat hat hierfür den regulären Steuersatz (19 %) und den ermäßigten Steuersatz (7 %) eingeführt. Ein vorsteuerabzugsberechtigter Unternehmer darf die ihm in Rechnung gestellte Umsatzsteuer als Vorsteuer geltend machen. Gerät das Marktgleichgewicht z. B. infolge einer Inflation aus dem Gleichgewicht, greift der Staat in das Geschehen ein, indem er die Umsatzsteuersätze senkt.
Subventionen
Subventionen sind Zuwendungen des Staates an die Unternehmen, die in einer wirtschaftlichen Krise stecken. Die Subventionen können in Finanzhilfen, Steuervergünstigungen oder Steuersubventionen bestehen. Die Subventionen werden ohne eine direkte Gegenleistung erbracht.
Erhält ein Unternehmen eine Finanzhilfe, profitiert es von einer direkten Geldzahlung. Hierzu zählen z. B. die Coronahilfen, die infolge der Coronakrise in eine wirtschaftliche Krise geraten sind. Mithilfe der Finanzhilfe kann das Unternehmen seine Liquidität stabilisieren und eine Insolvenz verhindern.
Transferzahlungen
Als Transferzahlungen werden die Subventionen an private Haushalte bezeichnet. Hierzu zählen z. B. das Arbeitslosengeld II, das Kurzarbeitergeld, das Wohngeld oder das Kindergeld.
Marktkontär: Das Gegenteil der marktkonformen Maßnahmen
Greift der Staat marktkonträr in das Marktgeschehen ein, wird die Preisbildung direkt mit den folgenden Maßnahmen beeinflusst:
- Festpreis
- Höchstpreis
- Mindestpreis
Festpreis
Mit dem Festpreis möchte der Staat eine einheitliche Marktgröße erreichen. Hierzu setzt er den Preis für ein Produkt oder eine Dienstleistung fest. Kennzeichnend ist, dass dieser Preis nicht dem Gleichgewichtspreis entspricht.
Der Gleichgewichtspreis entsteht auf einem vollkommenen Markt. Dies bedeutet, dass die Nachfrage dem Angebot entspricht. Alle Nachfrager würden das Produkt zu diesem Preis kaufen und alle Anbieter würden ihre Produkte zu diesem Preis anbieten. Ein Festpreis liegt entweder über oder unter diesem Gleichgewichtspreis.
Höchstpreis
Greift der Staat mit der Festsetzung eines Höchstpreises in das Marktgeschehen ein, verfolgt er die Absicht, die Nachfrage einer Volkswirtschaft zu schützen. Diese sollen weiter in der Lage sein, mit dem ihnen zur Verfügung stehenden Einkommen wichtige Produkte zu kaufen und lebensnotwendige Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Dabei setzt der Staat eine preisliche Obergrenze für bestimmte Produkte oder Dienstleistungen fest. Eine mögliche Folge dieser Maßnahme ist, dass die Nachfrage größer als das Angebot wird. Dies kann auch zur Bildung von Schwarzmärkten führen.
Mindestpreis
Mit dem Mindestpreis legt der Staat eine Preisuntergrenze fest. Die Anbieter von Dienstleistungen und die Verkäufer eines Produkts müssen bei der Festlegung ihrer Nettoverkaufspreise darauf achten, dass sie die Preisuntergrenze nicht unterschreiten. Mit dieser Maßnahme sollen Preiskämpfe vermieden werden. Der Staat möchte die Konkurrenz und damit die Wettbewerbsfähigkeit beleben. Kleinere Anbieter erhalten die Möglichkeit, ihre Produkte zu verkaufen oder ihre Dienstleistungen anzubieten. Auch diese Maßnahme kann dazu führen, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt. Dies würde z. B. dazu führen, dass der Staat selbst als Käufer auf dem Markt auftritt oder Anbieter ihre Produkte ins Ausland verkaufen.
Übungsfragen
#1. Welche Steuer senkt der Staat, um die Nachfragenweite in einer Volkswirtschaft zu erhöhen?
#2. Was gehört nicht zu den Subventionen an Unternehmen?
#3. Was zählt nicht zu den Transferzahlungen des Staates?
#4. Was sagt der Gleichgewichtspreis aus?
#5. Welche marktkonträre Maßnahme kann zu Schwarzmärkten führen?
Ergebnisse
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