BWL-Lexikon.de
  • Home
  • Grundlagen
    • Aufbau eines Betriebs
    • Definitionen
    • Organisation
    • Personalwirtschaft
    • Planung und Entscheidung
    • Produktionsfaktoren
    • Unternehmensführung
  • BWL
    • Rechtsformen
    • Rechnungswesen
      • Finanzbuchhaltung
      • Kostenarten
      • Jahresabschluss
    • Marketing
    • Logistik
      • Logistik Kennzahlen
      • Beschaffung
      • Lagerverfahren
      • Materialarten
    • Kennzahlen
      • Bilanzkennzahlen
      • Produktivitätskennzahlen
      • Rentabilitätskennzahlen
      • Kennzahlen der GuV
  • VWL
    • Makroökonomie
    • Mikroökonomie
  • Fehler gefunden?

Du bist hier: Startseite » Alle Lektionen » Kennzahlen » Bilanzkennzahlen » Eigenkapitalquote

Eigenkapitalquote

Enthält: Beispiele · Definition · Formeln · Übungsfragen

Die Eigenkapitalquote informiert über die Kapitalstruktur eines Unternehmens. Alle betriebswirtschaftlichen Kennzahlen zur Ermittlung der Eigenkapitalquote gehen aus der Bilanz eines Unternehmens hervor. Mit der Größe wird der Anteil ausgedrückt, den das Eigenkapital am Gesamtkapital hat. Das Gesamtkapital setzt sich aus dem Eigenkapital und dem Fremdkapital zusammen. Es spiegelt sich in der Bilanzsumme wider.

Berechnung der Eigenkapitalquote
Berechnung der Eigenkapitalquote

Die Eigenkapitalquote spielt in einem Unternehmen eine entscheidende Rolle. Hast du dich mit diesem Beitrag beschäftigt, weißt du, warum die Eigenkapitalquote wichtig ist. Du erfährst, aus welchen Faktoren sich die Eigenkapitalquote zusammensetzt und wie sie ermittelt wird. Aufgeführt wird die betriebswirtschaftliche Sicht der Kennzahl. Abschließend wird deutlich, welche positive Wirkung die Eigenkapitalquote auf den Handlungsspielraum eines Unternehmens hat. Zur Prüfung deines Wissens stehen am Ende der Ausführungen sechs Übungsfragen für dich bereit.

Inhalt dieser Lektion

Toggle
  • Warum ist die Eigenkapitalquote wichtig?
  • Wie wird die Eigenkapitalquote ermittelt?
    • Definition Eigenkapital
    • Definition Gesamtkapital
  • Die Eigenkapitalquote aus betriebswirtschaftlicher Sicht
  • Die positive Wirkung der Eigenkapitalquote
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Warum ist die Eigenkapitalquote wichtig?

Um wirtschaftlich erfolgreich zu sein, ist es für jedes Unternehmen bedeutsam, mit eigenem Kapital ausgestattet zu sein. Der Anteil am Eigenkapital dient als Sockelbetrag für Ausgaben, die nicht vorhergesehen werden können. Gleichzeitig zeigt ein fester Grundstock am Eigenkapital den an dem Unternehmen interessierten Personenkreis, wie stabil das Unternehmen ist.

Je größer der Abstand zwischen eigenen und fremden Mitteln ist, umso freier kann die Unternehmensleitung agieren. Dies wirkt sich z.B. positiv bei Darlehensverhandlungen mit einem Kreditinstitut aus.

Wie wird die Eigenkapitalquote ermittelt?

Die Eigenkapitalquote ermittelt sich nach der folgenden Formel:

    \[ \frac{Eigenkapital * 100}{Gesamtkapital} = Eigenkapitalquote \]

Definition Eigenkapital

Wie sich das Eigenkapital definiert, hängt von der Rechtsform des Unternehmens ab. Für eine Kapitalgesellschaft gehören gemäß § 266 Absatz 2 HGB die folgenden Positionen zum Eigenkapital:

  • das gezeichnete Kapital
  • Kapitalrücklagen
  • Gewinnrücklagen
  • Gewinnvortrag/ Verlustvortrag
  • Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag

Bei einer Personengesellschaft wird das Eigenkapital durch die Kapitalkonten der einzelnen Gesellschafter dargestellt. Handelt es sich bei der Firma um ein bilanzierungspflichtiges Einzelunternehmen, gibt es nur ein Kapitalkonto.

Definition Gesamtkapital

Das Gesamtkapital umfasst neben dem Eigenkapital das Fremdkapital. Mit dem Fremdkapital werden die Schulden und die Verbindlichkeiten eines Unternehmens ausgedrückt. Zum Fremdkapital zählen auch die Rückstellungen, die ein Unternehmen für im Folgejahr zu erwartende Aufwendungen bilden muss. Dies können Steuerrückstellungen oder auch Rückstellungen aus drohenden Verlusten sein.

Beispiel zur Ermittlung der Eigenkapitalquote
Die Kapitalkonten der “A+B OHG” weisen zum 31.12.2018 jeweils einen Betrag von 12.500 € auf. Eine Lieferantenrechnung in Höhe von 25.000 € ist zum Jahresende noch offen. Aus der Aufnahme eines Darlehens sind der OHG Verbindlichkeiten in Höhe von 45.000 € entstanden. Für eine zu erwartende Gewerbesteuerzahlung wird eine Rückstellung in Höhe von 5.000 € gebildet.

Das Eigenkapital (EK) der OHG setzt sich aus den beiden Kapitalkonten zusammen:

Eigenkapital (EK) = 12.500 € (Kapitalkonto A) + 12.500 € (Kapitalkonto B) = 25.000 €

Das Fremdkapital (FK) ergibt sich aus den folgenden Beträgen:

Lieferantenrechnung25.000 €
+Darlehen45.000 €
+ Rückstellung5.000 €
= Fremdkapital75.000 €

Das Gesamtkapital (GK) – dies entspricht der Bilanzsumme – wird durch die Summe von Eigenkapital und Fremdkapital dargestellt.

EK + FK = GK

25.000 € + 75.000 € = 100.000 €

Die Eigenkapitalquote ermittelt sich wie folgt:

    \[ \frac{Eigenkapital}{Gesamtkapital} * 100\% = Eigenkapitalquote \]

    \[ \frac{25.000}{100.000} * 100\% = 25\% \]

Die Eigenkapitalquote beträgt in diesem Fall 25%!

Die Eigenkapitalquote aus betriebswirtschaftlicher Sicht

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht hat die wie oben ermittelte Eigenkapitalquote nur eine geringe Aussagekraft.

Um von einem angemessenen Eigenkapital sprechen zu können, müssen noch die folgenden Faktoren hinzukommen:

  • Wirtschaftszweig
  • Betriebsgröße
  • Rechtsform

Betriebswirtschaftliche Kritikpunkte zielen auf eine Nichtvergleichbarkeit des Kapitals einer GmbH mit das einer Personengesellschaft ab. Das gesamte Kapital einer OHG oder einer KG ist aus der Bilanz nicht ersichtlich, weil es immer wenigstens einen Gesellschafter gibt, der mit seinem Privatvermögen haftet. Das private Vermögen der Gesellschafter gehört nicht zum bilanziellen Eigenkapital der Gesellschaft.

Aus diesem Grund wird bei Personengesellschaften häufig eine zu geringe Eigenkapitalquote ersichtlich. Kapitalgesellschaften verfügen dagegen über eine höhere Eigenkapitalquote, da hier eine Haftung der Gesellschafter mit dem Privatvermögen ausgeschlossen ist.

Dies unberücksichtigt sieht auch die Betriebswirtschaft in der Eigenkapitalquote eine Größe, die die Kreditwürdigkeit des Unternehmens wiedergibt. Ist die Quote hoch, bedeutet dies eine geringere Abhängigkeit von fremden Geldgebern. Wird eine zu geringe Eigenkapitalquote ermittelt, ist dies ein Indikator dafür, dass das Unternehmen in einer Krise steckt.

Die positive Wirkung der Eigenkapitalquote

Eine hohe Eigenkapitalquote kann einem Unternehmen Vorteile bringen. Stehen die Verhandlungen für eine Kreditaufnahme an, kann ein solides Unternehmen auf geringere Zins- und Tilgungszahlungen hoffen. Durch ein optimales Verhältnis des Eigenkapitals zum Gesamtkapital wird ein niedriger Verschuldungsgrad deutlich. Ein höherer Eigenkapitalanteil führt auch dazu, dass Verluste schneller ausgeglichen werden können und das Ausfallrisiko gegenüber den Gläubigern des Unternehmens abnimmt.

Eine niedrigere Eigenkapitalquote zeigt dem Unternehmen eine höhere Eigenkapitalrendite an. Für das Unternehmen ist dies ein Warnhinweis. Die Aktiva sind überbewertet. Dies weist auf einen nicht optimalen Einsatz des Kapitals hin.

Übungsfragen

 

#1. Was drückt die Eigenkapitalquote aus?

#2. Was zählt laut dem Handelsgesetzbuch nicht zum Eigenkapital einer GmbH?

#3. Wie viele Kapitalkonten gibt es bei der A-B-C OHG? Hinweis: Es werden zusätzlich zwei Arbeitnehmer (D und E) beschäftigt, die keine Gesellschaftsanteile besitzen.

#4. Was gehört nicht zum Fremdkapital eines Unternehmens?

#5. Worauf deutet eine niedrige Eigenkapitalquote hin?

#6. Die A-GmbH hat ein gezeichnetes Kapital von 12.500 € und einen Gewinnvortrag von 12.500 €. Verbindlichkeiten stehen in Höhe von 60.000 € zu Buche. Für eine zu erwartende Körperschaftsteuerzahlung wurde in der Bilanz eine Rückstellung in Höhe von 15.000 Euro gebildet. Wie hoch ist die Eigenkapitalquote?

Vorherige
Fertig

Ergebnisse

Share your score!
Tweet your score!
Share to other

Könnte dich auch interessieren:

Kapitalstruktur: Aufteilung in Aktiva und Passiva

Kapitalstruktur

Der Begriff der Kapitalstruktur beschreibt die Zusammensetzung des Kapitals in einem bestimmten Unternehmen. Im Zuge der Finanzanalyse richtet sich das … weiterlesen >>

Bilanzsumme: Aufteilung der Bilanz und Zusammensetzung von Aktiva & Passiva

Bilanzsumme

Es ist ein grundlegendes Merkmal jeder Bilanz, dass die Summe aller Aktiva mit der aller Passiva übereinstimmt. Diese Summe bezeichnet … weiterlesen >>

Fremdkapitalquote: Beispiel

Fremdkapitalquote

Die Fremdkapitalquote ist der Anteil des Fremdkapitals am gesamten Kapital. Als betriebswirtschaftliche Kennzahl stellt die Fremdkapitalquote das prozentuale Verhältnis zwischen … weiterlesen >>

Selbstfinanzierungsgrad der Hans Fischer GmbH

Selbstfinanzierungsgrad

Unter dem Selbstfinanzierungsgrad versteht man das Verhältnis von Gewinnrücklagen eines Unternehmen zum gesamten Eigenkapital. Hiermit ist eine Bewertung möglich, inwiefern … weiterlesen >>

Verschuldungsgrad: Beispiel

Verschuldungsgrad

Der Verschuldungsgrad informiert über die Verschuldung eines Unternehmens. In Prozent ausgedrückt ist der Verschuldungsgrad eine wichtige Kennzahl bei der Bilanzanalyse. … weiterlesen >>

Nichts passendes dabei?

Erkunde andere Fachbereiche oder benutze die Suchfunktion. Falls Du keine Antwort auf Deine Frage findest, schick uns gerne eine Nachricht, wir versuchen dann passenden Content für Dich zu schaffen.

Zur Übersicht
Oder lieber die Suche benutzen?
  • Eselsbrücke
  • |
  • Buchungssatz
  • |
  • Formeln
  • |
  • Beispiele
  • |
  • Grafiken
  • |
  • Definition
  • |
  • Übungsfragen
  • © BWL-Lexikon.de
  • Datenschutz
  • Impressum
Cookie Einstellungen
Fehler gefunden?

Danke, dass du dir die Zeit nimmst, uns dein Feedback zu geben. Bitte beschreibe so genau wie möglich wo du einen Fehler gefunden hast.