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Bilanzsumme

Enthält: Beispiele · Definition · Formeln · Grafiken · Übungsfragen

Es ist ein grundlegendes Merkmal jeder Bilanz, dass die Summe aller Aktiva mit der aller Passiva übereinstimmt. Diese Summe bezeichnet man auch als Bilanzsumme bzw. Bilanzvolumen. Sie ist eines der Kriterien zur Größenbewertung von Kapitalgesellschaften und kann Hinweise auf die Situation und Entwicklung von Unternehmen liefern.

Diese Lektion erklärt dir den Begriff der Bilanzsumme, auch an einem Beispiel. Du erfährst mehr zu ihrer Bedeutung für Kapitalgesellschaften, zu passenden Kennzahlen und zum Einfluss verschiedener Geschäftsvorfälle auf ihre Höhe.

Inhalt dieser Lektion

Toggle
  • Was ist die Bilanzsumme und wofür hat sie Bedeutung?
  • Bilanzsumme als Bewertungskriterium
    • Eigenkapitalquote
    • Fremdkapitalquote
    • Gesamtkapitalrentabilität
    • Rückstellungsquote
  • Einordnung von Kapitalgesellschaften
  • Auswirkungen von Geschäftsvorfällen auf die Bilanzsumme
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Was ist die Bilanzsumme und wofür hat sie Bedeutung?

Während auf der Aktivseite der Bilanz die Vermögenswerte eines Unternehmens aufgeschlüsselt sind, ist auf der Passivseite erkennbar, mit welchem Kapital diese finanziert wurden. Die beiden Seiten der Bilanz zeigen die Mittelverwendung sowie die Mittelherkunft, und stimmen in ihrer Summe, der Bilanzsumme, überein.

Bilanzsumme: Aufteilung der Bilanz und Zusammensetzung von Aktiva & Passiva
Bilanzsumme: Aufteilung der Bilanz und Zusammensetzung von Aktiva & Passiva

Die Bilanzsumme entspricht der Summe aller Aktiva bzw. Passiva, und damit dem Vermögen bzw. Kapital eines Unternehmens.

Beispiel
Hier beträgt die Bilanzsumme 1.850.000 €.

AktivaPassiva
AnlagevermögenEigenkapital1.000.000 €
Immaterielle Vermögensgegenstände100.000 €Rückstellungen200.000 €
Sachanlagen890.000 €Verbindlichkeiten
Finanzanlagen125.000 €Langfristige Verbindlichkeiten400.000 €
UmlaufvermögenKurzfristige Verbindlichkeiten250.000 €
Vorräte445.000 €
Forderungen230.000 €
Bank55.000 €
Kasse5.000 €
Vermögen= Bilanzsumme1.850.000 €Kapital= Bilanzsumme1.850.000 €

Grundsätzlich lässt sich die Bilanzsumme für jeden beliebigen Zeitpunkt ermitteln, sodass auch der Einfluss aktueller Geschäftsvorfälle abgebildet werden kann. Im engeren Sinne ist jedoch die Summe zum Bilanzstichtag gemeint.

Die Bilanzsumme kann als einer von mehreren Faktoren zur Beurteilung der Lage eines Unternehmens herangezogen werden. Weiterhin dient sie zur Größenbewertung von Kapitalgesellschaften.

Bilanzsumme als Bewertungskriterium

Die Entwicklung der Bilanzsumme über mehrere Perioden kann Hinweise auf die Lage eines Unternehmens geben. Sie liefert Eigen- und Fremdkapitalgebern sowie anderen Außenstehenden Anhaltspunkte dafür, ob und wie schnell das Unternehmen wächst.

Bilanzsumme: Einfluss auf Bilanzkennzahlen
Bilanzsumme: Einfluss auf Bilanzkennzahlen

Eigenkapitalquote

    \[ Eigenkapitalquote = \frac{Eigenkapital * 100}{Gesamtkapital} \]

Je höher die Quote ist, desto unabhängiger ist das Unternehmen von Fremdkapitalgebern.

Fremdkapitalquote

    \[ Fremdkapitalquote = \frac{Fremdkapital * 100}{Gesamtkapital} \]

Je höher sie ist, desto abhängiger ist das Unternehmen von Fremdkapitalgebern. Es kann nach kurz-, mittel- und langfristigem Fremdkapital differenziert werden.

Gesamtkapitalrentabilität

    \[ Gesamtkapitalrentabilit\ddot{a}t = \frac{(Gewinn + Fremdkapitalzinsen) * 100}{Gesamtkapital} \]

Die Gesamtkapitalrentabilität sollte größer sein als der Zinssatz für das Fremdkapital.

Rückstellungsquote

    \[ R\ddot{u}ckstellungsquote = \frac{R\ddot{u}ckstellungen * 100}{Gesamtkapital} \]

Die Rückstellungsquote kann in Verbindung mit anderen Kennzahlen zur Bewertung der Kapitalstruktur verwendet werden.

Einordnung von Kapitalgesellschaften

Die Bilanzsumme ist neben dem Jahresumsatz und der durchschnittlichen Mitarbeiteranzahl ein Kriterium für die Größe von Kapitalgesellschaften, was wiederum Auswirkungen auf die Publizitätspflichten hat. Die §§ 267 und 267a HGB regeln die entsprechenden Grenzwerte. Zu beachten ist, dass ein auf der Aktivseite ausgewiesener, nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag nicht mit in die Bilanzsumme eingehen darf.

BilanzsummeUmsatz im letzten JahrMitarbeiter im JahresdurchschnittVoraussetzungen
Keinstkapitalgesellschaften350.000 €700.000 €10Mind. 2 dieser Werte werden nicht überschritten
Kleine Kapitalgesellschaften6.000.000 €12.000.000 €50Mind. 2 dieser Werte werden nicht überschritten
Mittelgroße Kapitalgesellschaften6.000.000 € - 20.000.000 €12.000.000 € - 40.000.000 €50 - 250"Mind. 2 der niedrigeren Werte werden überschritten
und mind. 2 der höheren Werte werden nicht überschritten"
Große Kapitalgesellschaften20.000.000 €> 40.000.000 €250Mind. 2 dieser Werte werden überschritten
Beispiel
Eine Kapitalgesellschaft hat in den letzten 12 Monaten vor dem Bilanzstichtag 8 Mio. € Umsatz erzielt, im Jahresdurchschnitt 40 Mitarbeiter beschäftigt, und die Bilanzsumme beträgt 7 Mio. €. Es handelt sich um eine kleine Kapitalgesellschaft, da 2 der entsprechenden Grenzwerte (Umsatz und Mitarbeiter) nicht überschritten wurden.

Auswirkungen von Geschäftsvorfällen auf die Bilanzsumme

Einige Geschäftsvorfälle ändern die Bilanzsumme, andere nicht. Ein Aktiv- oder Passivtausch hat keinen Einfluss darauf. Dieser ist dann gegeben, wenn eine Buchung nur Aktivkonten oder nur Passivkonten anspricht.

Beispiele für einen Aktivtausch:

  • Bareinzahlung auf das Bankkonto
  • Kunde begleicht eine Forderung durch Überweisung
Beispiele für einen Passivtausch:

  • Umwandlung von kurzfristigem in langfristiges Fremdkapital
  • Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln

Geschäftsvorfälle, welche die Bilanzsumme beeinflussen, können sowohl erfolgswirksam als auch erfolgsneutral sein. Erfolgswirksame Buchungen wirken sich über die GuV auf das Eigenkapital aus. Erfolgsneutrale Vorfälle verändern die Bilanzsumme, wenn sowohl Aktiv- als auch Passivkonten angesprochen werden.

Reduziert ein Geschäftsvorfall die Bilanzsumme, liegt eine Bilanzverkürzung vor. Erhöht er sie, handelt es sich um eine Bilanzverlängerung.

Beispiele für eine Bilanzverlängerung:

  • Kauf von Anlagevermögen auf Ziel (erfolgsneutral)
  • Bareinnahmen aus Dienstleistungen (erfolgswirksam)
Beispiele für eine Bilanzverkürzung:

  • Kredittilgung (erfolgsneutral)
  • Barzahlung einer Kfz-Reparatur (erfolgswirksam)

Übungsfragen

 

#1. Welche Aussage trifft zu?

#2. Wie ist eine Kapitalgesellschaft mit einer Bilanzsumme von 25 Mio. €, einem Jahresumsatz von 35 Mio. € und 200 Mitarbeitern einzuordnen?

#3. Was darf zur Bestimmung der Größenklasse einer Kapitalgesellschaft NICHT mit zur Bilanzsumme hinzugerechnet werden?

#4. Beeinflusst jeder Geschäftsvorfall die Bilanzsumme?

#5. Welcher Geschäftsvorfall führt zu einer Bilanzverlängerung?

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Häufig gestellte Fragen zur Bilanzsumme

In einer Bilanz werden Aktivposten und Passivposten dargestellt. Die Aktiva geben Aufschluss um die Mittelverwendung. Die Passiva zeigen dem Adressaten, woher die Mittel stammen. Beide Seiten werden mit der Bilanzsumme zusammengefasst. Damit eine Bilanz stimmig ist, müssen beide Bilanzsummen identisch sein.

Durch die verschiedenen Geschäftsvorfälle, die ein Unternehmen innerhalb eines Jahres tätigt, ändert sich das Bilanzbild. Dabei kann es sowohl zu einer Bilanzverlängerung als auch zu einer Bilanzverkürzung kommen.

Eine hohe Bilanzsumme entsteht bei einer Bilanzverlängerung. Hierzu kommt es, wenn sich Aktiva und Passiva um die gleiche Summe erhöhen. Typisches Beispiel für eine Bilanzverlängerung ist der Kauf eines Vermögensgegenstandes des Sachanlagevermögens auf Ziel. Auf der Aktivseite erhöht sich das Sachanlagevermögen. Auf der Passivseite steigen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um denselben Betrag. Wichtig ist, dass die Bilanzsumme nach der Verbuchung der Transaktion wieder identisch ist.

Die Bilanzsumme ist ein Kriterium für die Einteilung der unterschiedlichen Größenklassen, in die die Kapitalgesellschaften eingeteilt werden können. Ab einer bestimmten Bilanzsumme muss eine GmbH oder eine AG seine Bilanz offenlegen.

Die Bilanzsumme gibt den Wert aller Aktivposten und die Summe aller Passivposten zu einem bestimmten Stichtag an. Sie ist nicht identisch mit dem Gewinn, den ein Unternehmen im Lauf einer Geschäftsperiode erzielt. Sie gibt den Wert des gesamten Unternehmensvermögens und gleichzeitig dessen Gesamtkapital an.

In der Bilanzanalyse wird eine gute Bilanzsumme durch den Anlagendeckungsgrad repräsentiert. Ergibt sich ein Anlagendeckungsgrad von z. B. 70 %, bedeutet dies, dass 70 % des Sachanlagevermögens aus eigenen Mitteln finanziert wurden. Für eine Bank ist dies ein entscheidendes Kriterium, um dem Unternehmen einen Kredit zu gewähren.

Der Verschuldungsgrad ist eine Kennzahl, die im Rahmen einer Bilanzanalyse verwendet wird. Mit der Ermittlung weiß das Unternehmen, welches Verhältnis zwischen dem Fremdkapital und dem Eigenkapital besteht. Liegt der Verschuldungsgrad bei 100 %, ist das aufgenommene Fremdkapital vollständig durch das ausgewiesene Eigenkapital gedeckt.

Die Bilanzsumme ist mit dem Gesamtkapital eines Unternehmens identisch. Bei einer bereinigten Darstellung werden Fremdkapital und Eigenkapital als gesamtes Kapital in einer Position dargestellt. Im Eigenkapital werden u. a. das gezeichnete Kapital, der Jahresüberschuss des aktuellen Geschäftsjahres und der Gewinnvortrag aus den vergangenen Jahren dargestellt. Das Fremdkapital setzt sich aus den Verbindlichkeiten und den Rückstellungen zusammen.

Als bereinigtes Eigenkapital wird bilanzrechtlichder Teil des Kapitals verstanden, der sich nach Abzug der Verbindlichkeiten und der anderen Passivposten ergibt. Das bereinigte Eigenkapital steht dem Unternehmen für eine weitere Verwendung zur Verfügung.

Der Jahresüberschuss ist eine Rechengröße, die in der Gewinn- und Verlustrechnung eines Unternehmens ermittelt wird, wenn die Erträge über den Aufwendungen liegen.

Der Jahresüberschuss entspricht dem Gewinn nach Ertragsteuern. Dieser steht den Anteilseignern für eine Ausschüttung zur Verfügung.

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