Die zentrale Aufgabe einer erfolgreichen Marketing-Planung ist ein gelungener Marketing-Mix, der die Gesamtheit aller Aktivitäten beschreibt, die zur Erreichung der Marketing-Ziele festgelegt und umgesetzt werden. Die klassischen Marketing-Instrumente (Marketing-Mix 4Ps) Produkt-, Preis-, Distributions- und Kommunikationspolitik werden beim Marketing-Mix 7 Ps um drei weitere Bereiche ergänzt, nämlich die Personal-, Prozess- und die Ausstattungspolitik.
In dieser Lektion lernst du den erweiterten Marketing-Mix der 7 Ps kennen. Die Übungsfragen am Ende der Lektion helfen dir, Lücken aufzuspüren und dein Wissen zu vertiefen.
- Synonyme: Mischstrategie für die Vermarktung | Marketingstrategie
- Englisch: Marketing mix
Wann ist der Marketing Mix von Bedeutung?
Der Marketing Mix spielt eine wichtige Rolle bei:
- Produktmanagement
- Preisstrategie
- Distribution
- Kommunikation
- Gewinn
- Warenlogistik
- Verkaufsfördernden Maßnahmen
- Vertrieb
- Werblichen Maßnahmen und Public Relations
- Qualität und Quantität
- Finanzierung und Investitionen
- Ausstattung
- Betrieblichen Prozessen
- Unternehmenszielen
- Personalpolitik
Was sind die 7 Ps des Marketing-Mix?
Aus den klassischen 4 Ps sind erweiterte Systeme entwickelt worden. Eines dieser Systeme beinhaltet die 7 Ps im Marketing-Mix, die sich insbesondere auf Dienstleistungen konzentrieren, aber auch in den klassischen Bereichen des Produktmarketings angewendet werden. Grund ist, dass auch im Produktmarketing Serviceleistungen, und damit auch Aspekte von Dienstleistungen immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Die klassischen 4 Ps werden im Marketing-Mix 7 Ps um drei weitere Bereiche ergänzt, nämlich:
- Personal für Personalpolitik,
- Process für die Prozesspolitik und
- Physical Facilities für die Ausstattungspolitik.
Die 7 Ps im Marketing-Mix:
- Product (Produktgestaltung)
- Price (Preisgestaltung)
- Place (Distributionspolitik)
- Promotion (Kommunikationspolitik)
- Personnel (Personalpolitik)
- Process (Prozesspolitik)
- Physical Facilities (Ausstattungspolitik)
Product (Produktgestaltung)
Unter Product oder Produktgestaltung sind alle Maßnahmen zusammengefasst, die sich auf das Produkt als solches konzentrieren. Die Produktgestaltung geht der Frage nach, wie das Produkt oder die Dienstleistung aussehen muss, damit sie den Bedürfnissen der Zielgruppe beziehungsweise Kunden gerecht wird.
Die Inhalte der Produktgestaltung:
- Gestaltung
- Qualität
- Verpackung
- Marke
- Service
- Produktlinie
- Größe
- Garantien
Im Zusammenhang mit den Inhalten der Produktpolitik werden weitreichende Entscheidungen getroffen. Davon hängt es ab, ob das Produkt bei den Kunden ankommt und akzeptiert oder ob es abgelehnt wird. Im Idealfall kann die Zielgruppe davon überzeugt werden, dass sie genau dieses Produkt benötigt.
Wird ein Produkt nachträglich geändert, ist das mit einem hohen Risiko verbunden, da es zum Verschwinden des Produktes vom Markt führen kann.
Price (Preisgestaltung)
Die Preispolitik beschäftigt sich mit der Frage, welchen Preis ein Produkt oder eine Dienstleistung haben darf, damit er vom Kunden akzeptiert wird. Die Preispolitik befasst sich nicht nur mit der Festlegung des Preises, sondern auch mit Preisanpassungen und Rabattaktionen. Um den Preis bestimmen zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.
Voraussetzungen für die Preiskalkulation sind:
- Ermittlung der durchschnittlichen Kaufkraft der Zielgruppe
- Analyse der Vorlieben und Gewohnheiten der Zielgruppe
- Sorgfältiges Kalkulieren der Herstellungs- und Vertriebskosten
- Kenntnis über den Kapitalaufwand des Produkts oder der Dienstleistung
- Analyse der Marktsituation
- Berechnung der Produktionskosten einschließlich der Löhne und Gehälter, Energieverbrauch und Fixkosten
- Konkurrenzanalyse
Ziel ist, den idealen oder besten Preis zu ermitteln, der den höchstmöglichen Gewinn und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit sichert.
Place (Distribution)
Place beantwortet die Frage, wie ein Produkt einfach, schnell und kostengünstig zum Endverbraucher gelangt. Zur Distributionspolitik zählen alle Maßnahmen, die ergriffen werden, damit das Produkt vom Hersteller zum Kunden gelangt.
Es sind vor allem logistische Aspekte, die eine tragende Rolle im Zusammenhang mit der Distribution spielen. Es beginnt bei der Fertigung über den Transportweg bis zur Präsentation vor Ort. Auch der Vertrieb über einen Online-Shop ist Teil der Distributionspolitik.
Diese Faktoren spielen in der Distributionspolitik eine Rolle:
- Absatzkanäle
- Absatzmittler
- Absatzorte
- Transportwege
- Lagerhaltung
Promotion (Kommunikationspolitik)
Die Promotion beschäftigt sich mit der Frage, wie das Unternehmen potenzielle Interessenten und Kunden auf das Produkt aufmerksam machen kann.
Zwischen dem Hersteller beziehungsweise dem Anbieter und dem potenziellen Kunden muss auf persönliche Weise oder auf unpersönlichem Weg ein Kontakt hergestellt werden. Das geschieht im Rahmen der Promotion, wobei verschiedene Optionen für die Verkaufsförderung zur Verfügung stehen.
Optionen zur Verkaufsförderung:
- Verkaufsförderung: Der Kunde wird am Verkaufsort von der Qualität und den Vorzügen des Produktes überzeugt, sodass er es gegebenenfalls testet und bestenfalls kauft.
- Public Relations: Mithilfe der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit werden die Vorzüge sowie der Nutzen des Produktes offline und online beschrieben, sodass das Kaufinteresse steigt.
- Werbung: Werbung sind gezielt eingesetzte werbliche Maßnahmen, die den Verbraucher zum Kauf bewegen sollen.
- Social Media Marketing: Social Media Plattformen leben von der direkten Kommunikation mit Kunden und Interessenten. Die direkte Kommunikation mit potenziellen Interessenten soll das Kaufinteresse wecken und offene Fragen klären.
- Bewertungsportale: Bewertungsportale wecken mithilfe von Empfehlungen und einem möglichst positiven Feedback das Kaufinteresse und damit verbundene Kaufabsichten, wobei ein langfristiger Kundenkontakt angestrebt wird.
- Persönlicher Verkauf: Beim persönlichen Verkauf findet zwischen dem Verkäufer und Kunden eine direkte Kommunikation statt, die im besten Fall zum Verkauf des Produktes führt.
Personnel (Personalpolitik)
Das Personal spielt beim Marketing-Mix 7 Ps eine zentrale Rolle. Das gilt vor dem Hintergrund, dass die Personen, die die Dienstleistung erbringen, einen erheblichen Einfluss darauf haben, wie die Qualität und die Inhalte der Dienstleistung wahrgenommen werden.
Wer unfreundlich oder schlecht gekleidet ist oder insgesamt ein negatives Erscheinungsbild aufweist, intensiviert einen negativen Qualitätseindruck. Insoweit spielt die Personalpolitik im Marketing-Mix auch eine maßgebliche Rolle bei der Gewinnung von neuen qualifizierten Arbeitskräften.
Die positive Wirkung des Personals ist abhängig von der Arbeitszufriedenheit. Untersuchungen haben ergeben, dass die Zufriedenheit der Mitarbeiter sich auf die Kunden auswirkt – mit der Folge, dass zufriedene Mitarbeiter zufriedene Kunden bedingen.
Umgekehrt wirkt sich die Kundenzufriedenheit positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit aus. Diese wird maßgeblich von den Prozessen im Marketing-Mix bestimmt.
Process (Prozessmanagement)
Mit Process ist die Prozesspolitik der Leistungserstellung gemeint, die ebenfalls einen maßgeblichen Anteil an der Kundenzufriedenheit hat. Nur zufriedene Kunden äußern sich positiv über das Angebot und empfehlen die Dienstleistung weiter. Deshalb steht im Mittelpunkt des Prozessmanagements die Frage, was die kundenorientierten Geschäftsprozesse sind und wie sie gestaltet werden. Deshalb muss eindeutig festgelegt werden, wer was, wann, wie und womit macht.
Inhalt des Prozessmanagements:
- Kontinuierliche Überwachung aller betrieblichen Prozesse
- Stetige Einhalten von Unternehmenszielen
Um Verbesserungen zu erzielen, sind qualifizierte Mitarbeiter erforderlich, die mithilfe einer differenzierten und analytischen Sichtweise Verbesserungspotenziale erkennen und umsetzen.
Physical Facilities (Ausstattungspolitik)
Die Ausstattungspolitik beschäftigt sich mit der Frage, welche physische Ausstattung für eine Umsatzsteigerung verantwortlich sein kann. Dabei geht es um zusätzliche Angebote, die dabei helfen, ein Produkt oder eine Dienstleistung gewinnbringender zu verkaufen.
Einfluss auf die Kaufbereitschaft und Kaufentscheidung von Kunden haben außerdem der Verkaufsort und die jeweilige Verkaufsanbindung. Es macht also einen Unterschied, ob sich der Verkaufsort in einem Gewerbegebiet oder der Innenstadt befindet und ob eine gute Verkehrsanbindung auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln besteht oder der Verkaufsort nur mit dem Auto erreichbar ist.
Beispiele für Physical Facilities:
- Verkaufsort beziehungsweise Standort
- Art des Gebäudes
- Ausstattung der Verkaufsräume, zum Beispiel Kundenlounge, Beschaffenheit der Umkleidekabinen
- Beschaffenheit des Kassenbereichs
- Vorhandensein einer Rezeption beziehungsweise einer Kundenberatung
- Beschaffenheit der Einrichtung
- Platzangebot
- Wertigkeit der Einrichtungsgegenstände
Die Wahrnehmung der Qualität wirkt sich auf die Dienstleistung aus. Unbewusst oder bewusst nimmt der Kunde die Ausstattung als Anhaltspunkt, um im Vorfeld auf die Qualität der Dienstleistung zu schließen. Insoweit sind Physical Facilities ein gegenständlicher Beweis für die Servicequalität.
Übungsfragen
Ergebnisse
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Mehr Informationen#1. Was gehört zu den Inhalten der Produktpolitik?
#2. Welche Aussage ist im Zusammenhang mit der Promotion richtig?
#3. Warum spielt die Personalpolitik im Marketing-Mix-7 Ps eine wichtige Rolle?
#4. Wann kommt der Marketing-Mix-7 Ps insbesondere zur Anwendung?
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